Eine Kajaktour auf dem See Foxen in Värmland mit meinem Prijon Kodiak. Darauf hatte ich schon lange Lust, denn bereits im August/September 2015 war ich mit Freunden in dieser Region unterwegs. Damals paddelten wir mit einem gemietetem Kanu und meinem Prijon Touryak von Ed aus in Richtung Bengtsfors durch die herrlichen Seen Stora Le, Foxen, Lelång mit ihrer genialen DANO-Kanu-Infrastruktur und im August 2016 schließlich machte ich mich dann alleine auf, die Dalsland-Nordmarken Seenplatte ausgiebiger zu erkunden. Jetzt also die Rückkehr, auch wenn ich für meine kleine Tour dieses Mal nicht ganz so viel Zeit hatte. Ich wollte mich treiben lassen und schauen, wohin es mich zog. Als Startpunkt wählte ich Lennartsfors am See Foxen (streng genommen am Forstjärnen, der Teil des großen Foxen ist), der hier durch eine Schleuse mit dem Lelång verbunden ist. In diesem verschlafenen Ort gibt es einen kleinen Laden, ein Kraftwerk, die erwähnte Schleuse und einen Campingplatz etwas außerhalb. Außerdem hat hier der Outdoor- und Kanutouren-Anbieter Scandtrack eine große Station, von der aus vor allem zur Hauptsaison ganze Horden von meist jungen Touristen, meistens aus Deutschland, mit Leih-Kanus, Zelt & Co die Seenlandschaft erkunden. Ich war deshalb froh, schon so früh im Jahr unterwegs zu sein, da der Andrang in dieser Region seit der Abenteuer-TV-Show 7 vs. Wild im Jahr 2021 massiv angestiegen ist.

Auch jetzt, Anfang Juni 2023, waren bereits sehr viele Leute in den unverwechselbaren Linder-Kanus auf dem Foxen unterwegs und belegten die DANO-Rastplätze mit ihren gemütlichen Windschutzhütten. Vor Ort kaufte ich mir noch online die obligatorische DANO-Karte, die zur Nutzung der Paddel-Infrastruktur berechtigt, meinen Wagen parkte ich kostenpflichtig am Parkplatz am kleinen Hafen. Hier standen auch einige Wohnmobile und beim Beladen meines Kajaks kam ich mit einem der Besitzer in´s Gespräch. Er zeigte sich sehr an meiner Ausrüstung und der geplanten Tour interessiert und hatte einen Raben im Arm, den er einige Tage zuvor verletzt aufgesammelt hatte. Durch seine Fürsorge ging es dem kleinen Kerl schon wieder ganz gut, aber vor allem erstaunte mich, wie anhänglich und dankbar sich dieser Vogel bereits zeigte. Ich kann mir gut vorstellen, daß der Rabe sich bei dem Mann inzwischen so wohl fühlte, daß er nach seiner Genesung gar nicht mehr freigelassen werden möchte. Auch ich durfte mir den hübschen Kerl mal auf die Schulter setzen, aber das Beweisfoto ist dem WoMo-Besitzer nicht ganz so gut gelungen. Naja.

Nach dem Tourstart und der Durchquerung des Forstjärnen öffnete sich der weite Blick über den wunderschönen Foxen mit seinen vielen kleinen Inseln. Hier verbrachte ich den Tag mit Paddeln und einigen Pausen an schönen Stellen zum Baden und Kochen. Die Lagerplatzsuche am späten Nachmittag gestaltete sich dann aber wegen der bereits erwähnten Touristen nicht einfach, egal welchen DANO-Platz ich ansteuerte, er war bereits besetzt. Aber es gibt natürlich noch die Möglichkeit, auf Inseln, Halbinseln oder in kleinen Buchten sein Zelt aufzubauen und ich fand auch eine wunderschöne Felsnase mit angrenzendem Wäldchen, wo ich ungestört Zelt, Hängematte und Outdoor-Küche aufstellen konnte.

Nach einer wunderbaren Nacht in friedlicher Stille, die nur von den klagenden Rufen der Prachttaucher unterbrochen wurde, gönnte ich mir ein ausgiebiges Früstück und ließ mir für die Rückfahrt viel Zeit. Ich beobachtete allerlei Vögel und andere Kanuten, genoss die warme Frühsommersonne, las ein Buch. So kann man es aushalten.

Nachdem ich alles wieder in mein Boot packte ging es zurück, nicht ohne vorher weitere Inseln und Strände zu erkunden. Ich kann tatsächlich jedem Touren auch über mehrere Tage in dieser Region empfehlen – mit der Einschränkung, daß es vor allem zu deutschen Ferienzeiten hier ungemütlich voll werden kann, zumal viele Outdoor-Novizen das Schwedische Allemansrätten mehr als ausreizen und sich nicht zu benehmen wissen, Stichwörter Müll, Beschmieren von Windschutzhütten, Partylautstärke, Bäume Entrinden usw.

Auch ich werde irgendwann sicher wiederkommen, da die herrliche Seenlandschaft durch seine Infrastruktur und die vielen schönen Plätze einfach dazu einlädt. Aber wenn, dann vermutlich im Spätsommer oder Herbst, wenn die Farben der Landschaft immer bunter werden und die meisten Touristen wieder abgereist sind.

Viele weitere Fotos gibt es in meiner Google Fotos-Galerie unter diesem Link zu sehen.

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