Ausflug in´s Naturreservat Tjusthult. Von der Straße zwischen Alseda und Karlstorp biegt man nach etwa 10 Kilometern rechts in einen kleinen Waldweg ab, das Reservat ist nicht ausgeschildert, am Besten nutzt man die App von Lantmateriet bzw. „min karta“. Über die kurze, aber miserable Piste erreicht man schließlich den Parkplatz – etwas Bodenfreiheit ist hier schon erforderlich. Vom Parkplatz aus führt ein blau markierter schmaler und zugewachsener Wanderpfad in die ca. 4 Kilometer lange Rundschleife. Ich kann vorwegnehmen, daß die komplette Wanderung nicht leicht zu begehen ist, der Pfad ist teilweise kaum zu erkennen, steinig, schlammig, verwachsen, verblockt, aber immer perfekt markiert. Verlaufen kann man sich nicht, aber gerade jetzt im Spätwinter kann man knietief im Morast versinken, also bin ich nach ein paar hundert Metern noch einmal umgedreht und habe meine Gummistiefel angezogen. Eine gute Entscheidung!
Für einige Zeit durchquert man dichtes, knöchelhohes Gestrüpp. Man läuft durch lichten Kiefernwald, immer wieder bieten sich schöne Ausblicke in das angrenzende Moor. Nach etwa einen Kilometer wird der Wald deutlich dichter und dunkler, die Bäume älter und überall liegen beachtliche Felsen. Verwachsene Bäume und viel Totholz bieten Lebensraum für alle möglichen Tierarten, nahezu komplette Stille umgibt den Wanderer – nur der Wind in den Bäumen und zwitschernde schimpfende Vögel sind zu hören. Durch diesen herrlichen Urwald geht es nun auf und ab, bis man den Rundweg erreicht, hier weisen kleine Schilder auch auf den zweiten Zugang zum Reservat, der vom Höglandsleden im Süden abgeht. Ich entschied mich für die Runde im Uhrzeigersinn, für einige Zeit ist der Pfad deutlich zu erkennen und leichter zu gehen. Mit Flechten bewachsene Felsplateaus laden immer wieder zu Pausen ein. Der Weg fürt teilweise mitten durch die Flechten, die aber ausgesprochen rutschig sind, wenn sie direkt auf dem Felsen wachsen, also Vorsicht!
Einige Zeit später öffnet sich das angrenzende Moor, an dem der Wanderweg nun rechts vorbeiführt. Hier ist der Pfad kaum zu erahnen, lediglich die blauen Markierungen weisen den Weg, aber wirklich schwierig ist die Wanderung auch hier nicht.
Immer wieder kann man wunderschöne, knorrige alte Kiefern bewundern, im Sommer und Herbst düften sich hier jede Menge Blaubeeren und Preiselbeeren finden lassen, ganz zu schweigen von Unmengen an Pilzen.
Auerhühner, Schwarzspechte, Buntspechte, Schleiereulen, Sperlingskäuze und etliche andere Vogelarten haben hier ihre Nistplätze, Elche leben hier genauso wie seltene Käfer. Auch fleischfressende Pflanzen sind hier neben seltenen Flechten zu finden, jeder Naturliebhaber kommt hier voll und ganz auf seine Kosten.
Die komplette Galerie mit allen knapp 300 Fotos könnt ihr unter diesem Link bei Google Fotos betrachten.
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