Bei anfangs noch bewölkten Himmel machte ich mich heute auf in das Stolpabergs Naturreservat. Wie immer bei Naturreservaten bezog ich meine Informationen, in diesem Fall zu Stolpaberg, von der hervorragenden Website des Länstyrelsen. Darin stand unter anderem zu lesen, daß der etwa 3,5 Kilometer lange Wanderweg steil, kurvenreich, feucht und durch umgestürzte Bäume schwer zu begehen ist.
Auf der Straße 776 zwischen Lemnhult und Korsberga ist das Reservat gut sichtbar ausgeschildert, vom Wegweiser bis zum Parkplatz ist es noch etwa ein Kilometer auf einer Schotterstraße, die etwas Bodenfreiheit erfordert. Aufgrund der vorherigen Information entschied ich mich für diese Wanderung für meine robusten Gummistiefel, nasse Füße wie bei meiner letzten Wanderung wollte ich heute mal vermeiden.
Der Wanderweg ist ausgezeichnet markiert. Vom Parkplatz aus geht es gleich mal für ein paar hundert Meter ziemlich steil bergauf und nach kurzer Zeit erreicht man die Anhöhe des Stolpaberg, nach dem das Reservat benannt ist. Der Gipfel unterscheidet sich aber nicht wesentlich von seiner Umgebung und so bemerkt man das eigentlich gar nicht. Ab hier geht es wieder moderat begab.
Nach einiger Zeit erreicht man einen Wegweiser an einer Forststraße, der man bis zur Abzweigung auf einen schmalen Pfad folgt. Menschen, die nicht so gut zu Fuß sind empfehle ich dringend, hier der Forststraße weiter zu folgen und dann die nächste ausgeschilderte Abzweigung nach links in den Wald zu nehmen. Wer es gerne sportlich mag und seiner Fitness vertraut, der biegt am Wegweiser nach rechts ab und erreicht schließlich eine Waldlichtung mit vielen Borkenkäferfallen aus deutscher Produktion. Vermutlich kennen sich die Deutschen mit den Borkenkäfern ziemlich gut aus, ein Blick in den Harz oder den Bayerischen Wald zum Beispiel könnte das bestätigen.
Ab hier verändert der Weg seine Charakteristik völlig. Nachdem es bislang wenig anstrengend auf einfachen Pfaden durch den Wald ging, ist der Wanderweg nun ein Hindernislauf par excellence und der Stolperberg, äh Stolpaberg macht seinem Namen alle Ehre.
In diesem Bereich des Reservates wurden vor einigen Jahren sogenannte Naturschutzbrände durchgeführt, also von Menschenhand absichtlich gelegte Waldbrände mit dem Ziel, die Natur dort zu erneuern und Lebensräume zu schaffen. Viele der durch die Brände geschwächten Bäume hatten Stürmen der Vergangenheit nichts entgegenzusetzen und stürzten um. Hier im Naturreservat bleiben sie liegen und werden als Totholz Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Waldbewohner. Nur leider liegen sie auch wild verstreut mitten auf dem Wanderpfad und sind teilweise nur unter großer Anstrengung zu überwinden, vor allem wenn man wie ich ziemlich steife und fast kniehohe Gummistiefel trägt. Übrigens geht der Pfad in diesem Bereich nahe an dem kleinen See Hultagölen vorbei, der im Frühjahr ein Paradies für Wasservögel aller Art sein soll.
Auffällig sind in diesem natürlichen Chaos aber auch die unzähligen Elchlosungen – scheinbar fühlen sich Elche hier sehr wohl und kommen regelmäßig zu konspirativen Sitzungen zusammen. Sicher ein guter Platz für Elchbeobachtungen – mir blieb eine Sichtung heute leider verwehrt. Nach einigen sehr schweißtreibenden Metern erreicht man schließlich wieder die Forststraße, die man einfach quert. Ab hier ist der Weg wieder leicht zu gehen und aussichtsreich, wenngleich an einigen Stellen ziemlich matschig – meine Gummistiefel konnten sich also doch noch bewähren.
Ohne weitere größere Anstrengungen erreicht man schließlich wieder den Parkplatz. Wenn ihr mehr Bilder vom Naturreservat Stolpaberg sehen wollt, könnt ihr gerne meine Galerie bei Google Fotos besuchen.
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