Schnäppchenalarm! Bei kleinanzeigen.de habe ich mal wieder etwas entdeckt, bei dem ich nicht nein sagen konnte. Eine Dame inserierte zwei ältere Objektive zu einem wahrhaften Spottpreis, das Sigma 70-200 f2.8 APO DG und ein Sigma 170-500mm f/5,0-6,3 APO DG – beide mit defektem Autofokus aber ansonsten in einem neuwertigen Zustand – zu einem Preis von 140 € für beide (!!). Bei diesem Preis inklusive Versand nach Schweden konnte ich nicht nein sagen. Für die eher statische Art, die ich beim Fotografieren bevorzuge, ist der AF nicht unbedingt notwendig und durch das manuelle Fokussieren geht man auch noch konzentrierter und – siehe da – fokussierter an die Motive.
Für mein Tagesprojekt Zeichen des Frühlingsbeginns wählte ich das nahe Kulturreservat Högarps by aus, das ich in einem anderen Beitrag schon einmal vorgestellt habe.
Und was soll ich sagen – mit der Schärfeleistung des Sigma 70-200 f2.8 bin ich tatsächlich mehr als zufrieden, ich stelle keinen Unterschied zu meinem Canon 70-200 f2.8 fest, für das ich vor einigen Jahren mehr als 600 € (gebraucht und gut benutzt) gezahlt habe. Natürlich fällt das Sigma in den Randbereichen, vor allem bei Offenblende, etwas ab und hat auch mehr mit chromatischen Abberrationen zu kämpfen, aber das lässt sich problemlos in Lightroom ausgleichen. Dazu ist es leichter – nochmal: 70 € habe ich dafür hingelegt. Gefällt mir!
An meiner alten Canon EOS 5D Mark III machen beide Objektive eine gute Figur. Das Sigma 170-500 ist allerdings ein Objektiv, für das ich mich normalerweise niemals entschieden hätte, vor allem nicht ohne Autofokus. Der Fokusring ist schmal, schwergängig und schlecht platziert, die Lichtstärke nicht besonders imposant und der Zoom zu leichtgänig und frontlastig – dieses schwere Kaliber sollte man immer schön waagerecht halten, sonst rutscht es sofort in den 500er Bereich – etwas lästig. Aber hey, 70 €! Und wann brauche ich schon mal so eine Brennweite? Selten.
Natürlich könnte ich mir auch neues Equipment zulegen und für eine Canon EOS R5 und das RF 70-200 2.8 insgesamt mehr als 5000 € hinblättern – aber so eine Investition will gut überlegt sein. Macht es mich zu einem besseren Fotografen? Sicher nicht. Schneller Autofokus ist toll, aber für mich noch nicht relevant, die bessere Bildqualität, höhere mögliche ISO-Werte und den Dynamikumfang neuer Kameras erkennen nur Profis. Meine Schnäppchenausrüstung wird mir daher noch eine ganze Weile gute Dienste leisten.
Bevor ich diese stimmungsvolle Runde in Högarp drehte, testete ich meine Neuerwerbung noch in einem nahe gelegenen Waldstück.
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