Leichte bis anspruchsvolle Wanderung, mit Kindern gut machbar, variabel von 3 bis 20 Kilometer einteilbar, teils sumpfig, teilweise steil bergauf- und ab, überwiegend naturbelassener, dichter Wald mit vielen beeindruckenden Felsen und uralten Bäumen mit viel Totholz. Wasserdichte Schuhe und ab Juni Mückenschutz notwendig. Übernachtung im Reservat in einer Schutzhütte möglich.

Bestes Wetter und viel Zeit. Ich entschied mich heute einmal wieder dem Naturreservat Fänstärnsskogen einen Besuch abzustatten. Hier war ich schon ein paar mal und bin immer wieder erstaunt wie sich die Natur im Wandel der Zeiten verändert. Der selbe karge, stille, mystische aber noch im Wintergrau befindliche Wald von vor ein paar Wochen präsentiert sich heute in wunderbaren, saftigen Grüntönen, überall schwirrt, summt und knistert es, Tiere verschiedenster Art zeigen sich, Käfer, Falter, Ameisen, Fliegen krabbeln, summen und flattern munter drauf los, Vögel schimpfen, schreien, singen, Eichhörnchen, Kröten, Nattern wuseln, hüpfen, klettern herum, es ist eine wahre Freude zu sehen, wie die Natur förmlich exlodiert. Dieses Naturreservat existiert als Solches seit 1980, es ist 93 Hektar groß und wird von einem wunderschönen, sehr gut orange markiertem, teils recht anspruchsvollen Wanderweg sowie einem „Naturstig“ durchzogen. Teile des Wanderweges „Värnäsleden“ führen ebenfalls durch das Reservat, zu diesem schönen Weg gibt es allerdings demnächst einen seperaten Beitrag.

Vom Süden, in meinem Falle aus Ekshärad kommend, fährt man am Klarälven entlang die Strasse 62 bis kurz nach Stöllet. An der Tankstelle bzw. dem Hotel Värmlandporten biegt man rechts ab auf die E16 in Fahrtrichtung Falun. Dieser folgt man 4,5 Kilometer, bis ein Schild nach rechts auf ein Naturreservat hinweist. Der angezeigten Schotterstrasse folgt man noch knapp 3 Kilometer, bis man den Parkplatz des Reservates, mit Infotafel und Platz für mehrere Autos, erreicht. Nach dem Verlassen des Autos läuft man auf der Schotterstrasse etwa 200 Meter der bisherigen Fahrtrichtung, einem Wegweiser folgend nach links beginnt dann schließlich hier der Wanderweg durch den Fänstjärnsskogen.

Nach etwa einem Kilometer Wanderung durch teils lichten, teils abgerodetem Wald durch leicht sumpfiges Gebiet (teilweise mit Holzplanken begehbar gemacht) erreicht man eine kleine Windschutzhütte mit Feuerstelle. Hier gibt es noch einmal eine Infotafel, die Hütte selbst taugt sicher für eine Pause und eventuell für leichten Wind- und Wetterschutz, für eine Übernachtung ist sie aber nicht ausgelegt, dafür ist sie zu klein. Wer genau hinsieht kann hier schon Spuren von Elchen sehen, die sich in diesem Bereich gerne an jungen Trieben laben und den Weg mit ihren „Schoko Bons“ zieren.

Weiter geht es über eine kleine windschiefe Brücke, von der man einen schönen Blick auf den kleinen namensgebenden See Fänstjärnen hat, über Holzbohlen durch ein schönes Moor, in dem Wollgras im Wind schaukelt und viele kleine Birken stehen. Am Ende des Moores geht es bergauf in den Wald.

Hier empfiehlt es sich erst mal dem Värnäsleden geradeaus zu folgen und den Wegweiser zur Übernachtungshütte Eldpallkoja zu ignorieren. Dort kommt man nach dem Rundweg wieder an und kann dann die dortige Infrastruktur mit Hütte, Feuerstelle, Plumpsklo usw. genießen. Nach ein paar Minuten schließlich erreicht man das eigentliche Naturreservat. Auch hier folgt man erst mal dem Weg geradeaus und läuft den nach links angezeigten Naturstig erst am Rückweg.

Durch ausgedehnte Heidelbeerfelder geht es durch den Märchenwald, vorbei an riesigen Ameisenburgen, sich selbst und der Natur überlassenem Totholz in dem es nur so vor Leben wimmelt und mit Flechten behangenen Bäumen und Felsen. Wohin der Blick auch fällt, hier ist die Natur noch traumhaft schön. Überall gibt es etwas zu sehen!

Würde man dem Värnäsleden bis zum Ende folgen, käme man an einem verlassenem Bauernhof an, dem Tvärässätern. Sehr interessant, jedoch hier nur aufgrund der Tatsache erwähnt, daß der Bauernhof auf einem Wegweiser vermerkt ist – hierzu mehr in dem noch folgendem Beitrag zum Värnäsleden.

Nachdem man nun einige Zeit dem Värnäsleden geradeaus gefolgt ist, nimmt man schließlich die dritte Abzweigung nach links und folgt dem unglaublich schönen Naturstig, der sich malerisch durch den urwüchsigen Wald schlängelt. Ein Naturerlebnis vom Feinsten!

Folgt man dem Naturstig erreicht man schließlich die Eldpallkoja, von der ich Bilder nachreichen muss, da ich sie während meiner heutigen Wanderung aus Zeitgründen ausgelassen habe. Am Ende des Naturstigs landet man wieder am Moor und folgt den Holzbohlen zurück zur Windschutzhütte am Fänstjärnen und schließlich zurück zum Parkplatz. Eine tolle Wanderung durch umwerfende Natur. Ich hoffe, Euch gefällt es dort genauso wie mir!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert